AG Leitbild

Das Herzstück des Gemeindeübergreifenden Entwicklungskonzepts ist das Leitbild für die künftige Entwicklung des Amtes Ruhland. Um dieses festzulegen, kamen am 01. September 2022 Vertreter*innen der Amtsverwaltung und die Bürgermeister*innen der amtsangehörigen Gemeinden mit dem Bearbeitungsteam der ews Stadtsanierungsgesellschaft in der AG Leitbild zusammen. Dabei wurde nicht nur die strategischen Inhalte diskutiert, sondern auch Entwicklungsziele und Zentrale Vorhaben für die weitere Ausgestaltung des Leitbilds festgelegt.

Leitbild

Leitbilder der Stadtentwicklung beschreiben mehrere aufeinander abgestimmte Ziele für die künftige Entwicklung einer Gemeinde bzw. eines Amtes. Sie sollen somit eine mutige, aber erreichbare Zukunftsvision aufzeigen, an der sich das weitere Handeln orientiert. Dabei fließen die Ergebnisse der thematischen Analyse sowie die Beiträge aus dem Partizipationsprozess in die Formulierung mit ein.

Aufbauend auf den Alleinstellungsmerkmalen des Amtes Ruhland, wie bspw. die hohe Attraktivität als naturnaher Wohnort bei gleichzeitig guter regionaler Anbindung, das starke gesellschaftliche Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger oder die kleinteilige Wirtschaftsstruktur, wurde in diesem Sinn der Slogan „lokal, vernetzt, lebenswert. Gemeinsam in die Zukunft!“ als Leitbild für die künftige räumliche Entwicklung des Amtes und seiner Gemeinden formuliert.

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Lokal

Wesentliche Stärken des Amtes Ruhland sind auf der lokalen Ebene zu verorten. Die Effekte des Lokalen strahlen dabei auf vielfältige Lebensbereiche aus: Die Stärkung von lokalen Identitäten kann das Engagement und den Gestaltungswillen der Menschen fördern, die Sicherung von Funktionsmischung und Arbeiten vor Ort machen Wege überflüssig, die Verbesserung der Erreichbarkeit zu Fuß und mit dem Rad fördern eine umweltgerechte Mobilität, während die stärkere Präsenz von lokalen Produkten die Arbeit und Wertschöpfung in der Region hält.

Die Rückbesinnung auf den lokalen Maßstab kann somit nicht nur die Lebensqualität im Amt und den einzelnen Gemeinden erhöhen, sondern auch zu einer nachhaltigen und klimagerechten Entwicklung beitragen.

Vernetzt

Die Stärkung des Lokalen entfaltet ihre volle Kraft vor allem durch die Einbindung in das Umfeld. Die Vernetzung des Amtes Ruhland nach außen, aber auch nach innen stellt daher die zweite Säule für eine ganzheitliche Entwicklung dar. Die Anbindung sowie die wirtschaftlichen Verflechtungen in die Region sollen weiter gestärkt und genutzt werden, die Kooperation und der Austausch unter den amtsangehörigen Gemeinden fördern den Zusammenhalt innerhalb des Amtes – der Ausbau einer leistungsfähigen, zukunftsfähigen und umweltgerechten Verkehrsinfrastruktur steht dabei sinnbildlich für die Verstetigung solcher Strukturen. Zuletzt gilt es Orte und Formate für die Vernetzung der Menschen vor Ort zu etablieren.

Lebenswert

Das vernetzte Lokale kann eine lebenswerte Zukunft befördern. Bestehende Potenziale im Amt wie die hohe Attraktivität als naturnaher Wohnstandort gilt es durch die Sicherung und Entwicklung einer hochwertigen Versorgungsinfrastruktur weiter zu stützen. Die Angebote sind dabei so zu gestalten, dass sie aktuelle Bedarfe decken und gleichzeitig an künftige Bedingungen anpassbar sind. Eine wohnortnahe Grundversorgung in Verbindung mit einer guten Erreichbarkeit übergeordneter Angebote kann hierfür den Weg ebnen. Generationengerechte und zielgruppenorientiere Angebote sollen dazu beitragen Barrieren abzubauen und gesellschaftliche Teilhabe für alle zu ermöglichen. Als essenzielle Grundlage für die weitere Entwicklung ist dabei eine intakte Umwelt in den Fokus zu stellen.

Gemeinsam in die Zukunft

Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich am besten gemeinsam bewältigen. Die Vereins- und Ehrenamtsstruktur im Amt Ruhland soll daher erhalten und weiter gefördert, das gesellschaftliche Miteinander und die Nachbarschaftshilfe vor Ort sollen gestärkt und unterstützt werden. Auch die Kommunikation und Kooperation zwischen Verwaltung, Bewohner*innen und den lokalen Akteuren soll so gestaltet werden, dass eine Mitwirkung „von unten“ einfacher zugänglich gemacht wird. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Entwicklungsziele gilt es zuletzt auch die vielfältigen Themen der Stadtentwicklung gemeinsam zu betrachten und fortlaufend mit dem Leitbild zu spiegeln.

Entwicklungsziele

Zur Umsetzung des Leitbilds wurden insgesamt zwölf Entwicklungsziele aufgestellt, die das Leitbild in weitere räumliche und thematische Einzelaspekte konkretisieren. Dabei können sich einzelne Entwicklungsziele auf mehrere Teilbereiche des Leitbilds beziehen. Durch diese Vielschichtigkeit ergibt sich ein komplexes Zielsystem, welches dem themenübergreifenden und integrierten Ansatz des Entwicklungskonzept entspricht.

Zielsystem des Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzepts

Zentrale Vorhaben

Um die Entwicklungsziele greifbar und umsetzbar zu machen, werden in einem weiteren Schritt die sog. Zentralen Vorhaben abgeleitet. Zentrale Vorhaben stellen übergreifende Bündel von Einzelvorhaben für teilräumliche oder thematische Schwerpunkte dar und übersetzen somit das Leitbild und die Entwicklungsziele in konkrete Aktivitäten. Sie reagieren dabei auf deutlich gewordene Handlungsbedarfe, sind dabei jedoch so zu formulieren, dass auch im weiteren Verlauf eine nachträgliche Ergänzung passender Einzelvorhaben möglich ist (bspw. zur Akquise von Fördermitteln). Die im Folgenden dargestellten Zentralen Vorhaben sind den entsprechenden Entwicklungszielen zugeordnet und stellen den Arbeitsstand der AG Leitbild dar. Für den Endbericht des Entwicklungskonzepts werden diese weiter ausgearbeitet sowie in Handlungsgrundsätze, Vorhaben und Umsetzungsstrategien aufgeteilt.

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Ausblick

Das textliche Leitbild sowie die Entwicklungsziele werden im Weiteren in Form eines räumlichen Leitbilds grafisch visualisiert. Zusammen mit den Zentralen Vorhaben sowie den Handlungsgrundsätzen und Umsetzungsstrategien bilden sie die Grundlage für die Finalisierung des Endberichts zum Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzept. Der formelle Beschluss seiner finalen Fassung ist für die Sitzung des Amtsausschusses am 29.11.2022 vorgesehen. Daran anschließend wird Anfang Dezember eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den Inhalten und Aussagen des Entwicklungskonzepts stattfinden. Details zum Termin und Ort der Veranstaltung können Sie dieser Online-Plattform oder den Einladungsplakaten entnehmen.