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Ziele, Funktion & Inhalte des Entwicklungskonzepts

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Ziele, Funktion & Inhalte des Entwicklungskonzepts

Gemeindeübergreifendes Integriertes Entwicklungskonzept – Was bedeutet das?

Städte und Gemeinden befinden sich in einem stetigen Wandel. Der demografische Wandel und globale und gesellschaftliche Trends wie der Klimawandel, der Strukturwandel in Arbeit und Handel oder die Digitalisierung stellen sie vor neue Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, ist es notwendig, auf lokaler Ebene möglichst allumfassend – oder in anderen Worten: integriert – zu planen und zu handeln. Die daraus abgeleitete integrierte Stadtentwicklung hat den Anspruch, die Situation vor Ort nicht isoliert zu betrachten, sondern ihre einzelnen Bausteine in Verbindung und Beziehung zueinander zu sehen. Sie betrachtet daher mehrere Dimensionen gleichzeitig und zielt darauf ab, diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu einem Ausgleich zu bringen.

Als zentrales Instrument haben sich dafür die sogenannten Integrierten Stadtentwicklungskonzepte etabliert. Als gesamtstädtische informelle Planung bilden sie die Grundlage für die langfristige Entwicklung einer Gemeinde. Aufbauend auf einer umfassenden Bestandsanalyse wird darin ein auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmtes Leitbild erarbeitet, das durch weitere Entwicklungsziele konkretisiert und durch einzelne Maßnahmen für die Umsetzung vorbereitet wird. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte dienen somit einerseits als Steuerungsinstrument für die kommunale Entwicklung, andererseits stellen sie eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in Förderprogramme wie der Städtebauförderung dar.

Da Integrierte Stadtentwicklungskonzepte von einem umfassenden Beteiligungsprozess begleitet werden, bieten sie zudem die Möglichkeit, den Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren der Stadtgesellschaft zu fördern und zu verstetigen.
Während Integrierte Stadtentwicklungskonzepte in der Regel für eine einzelne Kommune erstellt werden, stellt das vorliegende Entwicklungskonzept des Amtes Ruhland eine Besonderheit dar: Es umfasst nicht nur eine, sondern gleich sechs Gemeinden mit unterschiedlichen Charakteristika und Ausgangsbedingungen. Sein Ziel ist es daher, eine gemeinsame Vision für die Entwicklung im Amtsgebiet aufzuzeigen, in der sich alle Gemeinden wiederfinden. Sein Ziel ist es, die Zukunft des Amtes gemeinsam zu gestalten.

Eine gemeinsame Strategie für das Amt Ruhland

Das Gebiet des Amtes Ruhland gilt als Tor zwischen Ober- und Niederlausitz, an dem naturnahes Wohnen, Tagebau und Mobilität aufeinandertreffen. Es umfasst die Stadt Ruhland als funktionellen und siedlungsstrukturellen Schwerpunkt sowie mit Hohenbocka, Hermsdorf, Schwarzbach, Grünewald und Guteborn fünf ländlich geprägte Gemeinden samt ihrer Orts- und Gemeindeteile. Die einzelnen Gemeinden unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer infrastrukturellen Ausstattung und städtebaulichen Charakteristik.

Im Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzept werden daher alle Gemeinden sowohl für sich, als auch im Sinne eines übergeordneten Leitbilds gemeinschaftlich betrachtet. Es gilt zum einen, die jeweiligen Stärken für das Wohl aller koordiniert auszubauen. Zum anderen sollen Wege gefunden werden, die aktuellen und künftigen Herausforderungen gemeinsam bewältigen zu können. Der Austausch, die Vernetzung und Kooperation unter den Gemeinden des Amtes wird daher eine zentrale Rolle für die Umsetzung einer gemeinsam erarbeiteten Entwicklungsstrategie spielen.

Die Themenfelder des Gemeindeübergreifenden Entwicklungskonzepts

Im Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzept werden insgesamt sieben Themenfelder bearbeitet. Diese bilden das Grundgerüst für die Bestandsanalyse und dienen zugleich als Basis für die Ableitung von sektoralen Handlungsbedarfen. Im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung werden diese dabei nicht nur isoliert, sondern vor allem gemeinsam betrachtet.

Eine Übersicht zu den Inhalten der einzelnen Themenfelder finden Sie im Folgenden.

Siedlungs- & Freiraumstruktur

Die Siedlungs- und Freiraumstruktur ist als übergeordnetes Handlungsfeld zu verstehen, das den Fokus auf die räumlichen und baulichen Auswirkungen und Verflechtungen der Stadt- und Gemeindeentwicklung legt und so die funktionellen Beziehungen innerhalb einer Gemeinde und des Amtes steuert.

Es betrachtet Themen wie

– Stadtstruktur und Flächenmanagement
– Baukulturelle Qualität und Denkmalschutz
– Innenstadtvitalisierung oder
– Öffentlicher Raum, Grün- und Freiflächen

Amt für Alle

Das Themenfeld Amt für Alle steht für das Ziel, dass möglichst alle Menschen im Amt Ruhland am öffentlichen Leben teilhaben und sich einbringen können. Es zielt auf Partizipation und Gemeinwohl, auf Integration und Inklusion ab. Weitere Aspekte des Themenfelds sind

– Zivilgesellschaftliches Engagement und Vereine
– Identifikation und Identität
– Barrierefreiheit
– Regionale und kommunale Kooperation

Wohnen

Das Leben in einer Gemeinde ist unweigerlich mit dem Wohnen in einer Gemeinde verbunden. Es ist nicht nur individuelles Grundbedürfnis, sondern zeitgleich auch zentrales Handlungsfeld für die räumliche Entwicklung einer Stadt oder Gemeinde. Entscheidende Einflussfaktoren hierbei sind die demografische Entwicklung, veränderte Wohnansprüche und Nachfragen nach Wohnraum sowie Anforderungen einer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.

Das Themenfeld umfasst daher Inhalte wie

– einen prognostizierten Bevölkerungsrückgang vs. eine steigende Nachfrage nach Wohnraum
– barrierefreie Wohnraumangebote
– ein vielfältiges Angebot für soziale Durchmischung oder
– Energieeffizientes Bauen

Daseinsvorsorge

Die Versorgung mit Angeboten der Daseinsvorsorge ist ein entscheidender Faktor für die Wahrnehmung der Lebensqualität in einer Gemeinde: sie schaffen Bildung, ermöglichen gesellschaftlichen Austausch oder gewährleisten Sicherheit. Gleichzeitig befindet sich ihre Planung in einem Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach bedarfsgerechten und hochwertigen Leistungen einerseits und der Notwendigkeit von tragfähigen und bezahlbaren Strukturen andererseits. Das Gemeindeübergreifende Integrierte Entwicklungskonzept betrachtet Themenfeld daher möglichst ganzheitlich: angefangen bei der Verortung und Erreichbarkeit der Infrastrutkuren, dem baulichen Zustand der Gebäude bis hin zur gesellschaftlichen Bedeutung der Angebote. Es umfasst Themen wie

– Bildung und Betreuung, insb. Kitas und Schulen
– Gesundheit und Pflege
– Kultur, Freizeit, Sport und Erholung
– Gefahrenabwehr (Feuerwehr)
– technische Versorgung
– Digitalisierung

Mobilität

Gerade in ländlichen Räumen besitzt die Mobilität entscheidende Bedeutung für das Leben seiner Bewohner*innen: Sie ermöglicht es ihnen, am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilzuhaben; gleichzeitig befindet sie sich im Spannungsfeld zu Umweltverträglichkeit und Klimaschutz. Mobilität bedarfsgerecht, finanziell tragfähig und nachhaltig zu gestalten, stellt daher eine der größten Herausforderungen für eine integrierte Stadtentwicklung dar.

Das Themenfeld „Mobilität“ umfasst daher bspw.

– Zukunftsfähige innerörtliche und regionale Mobilität
– Öffentlicher Personennahverkehr
– Fahrrad und Fußgänger
– Straßen und Verkehr
– Umweltverträglichkeit

Wirtschaft & Handel

Arbeiten und Einkaufen stehen heutzutage vor großen Veränderungen. In beiden Bereichen hält die Digitalisierung immer stärkeren Einzug: Durch den Online-Handel können Waren per Mausklick an die Haustür bestellt werden; das heimische Arbeitszimmer wird in vielen Branchen immer mehr zum Arbeitsplatz. Gleichzeitig sehen sich viele Innenstädte mit einem drohenem Funktionsverlust konfrontiert; kommunale Gewerbeflächen gilt es weiterhin zu vermarkten, um die Grundlage der kommunalen Einnahmen zu sichern. Das Themenfeld Wirtschaft & Handel zeigt daher eine langfristige Strategie auf, die kommunalen Anforderungen mit den sich ändernen Rahmenbedingungen zu einem Ausgleich bringen soll. Dabei behandelt es Aspekte wie

– Arbeitsmarkt und Beschäftigung
– Stärkung der lokalen Wirtschaftsstruktur
– Standortfaktoren für Unternehmen und Beschäftigte
– Gewerbe- und Industrieflächen
– Stärkung der Innenstadt als Ort für Handel, Gastronomie und Dienstleistungen

Natur & Klimaschutz

Die lokale Ebene spielt eine unverzichtbare Rolle bei der Umsetzung der Ziele des Klimaschutzes. Gerade hier sollen durch Verknüpfung dieser Maßnahmen mit anderen Themenfeldern – insbesondere der Mobilität – Räume geschaffen werden, die eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität mit einer nachhaltigen und umweltverträglichen Nutzung gewährleisten.

Das Themenfeld „Natur und Klimaschutz“ umfasst bspw. Aspekte wie

– Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung
– Energetische Stadtsanierug
– Klimaschutzmanagement
– Energieeinsparung und Energieeffizienz
– Nachhaltiges Flächenmanagement

Der Erarbeitungsprozess

06–09/2021
ANALYSE
Die Erarbeitung des Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzepts basiert auf einer umfassenden räumlichen und thematischen Analyse. Hierfür werden zum einen bestehende Plangrundlagen und Konzepte unterschiedlicher Maßstabsebenen ausgewertet und eigene Bestandserfassungen mit Hilfe von Begehungen und Recherchen durchgeführt. Zum anderen wird im Beteiligungsprozess ein umfassendes Meinungsbild zur derzeitigen Situation und zu aktuellen Bedarfen innerhalb der Gemeinden erhoben. Ziel dabei ist es, die in der Analyse gewonnenen Erkenntnisse mit den lokalen Sichtweisen zu spiegeln und zu verbinden.
09–12/2021
LEITBILD
Die Bestandsanalyse mündet in einer zusammenfassenden Bewertung der aktuellen Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken im Amtsgebiet Ruhland (SWOT-Analyse). Als Bewertungsmaßstab wird das Leitbild für die künftige Stadt- bzw. Amtsentwicklung herangezogen, das parallel dazu erarbeitet und im Rahmen des Beteiligungsprozesses mit der Stadtgesellschaft abgestimmt wird. Durch diese Kombination von ortsspezifischer Bestandsbewertung und strategischer Perspektive wird das Leitbild weiterführend durch einzelne Entwicklungsziele konkretisiert.
01–08/2022
KONKRETISIERUNG
Um dem Leitbild und den daraus formulierten Entwicklungszielen Ausdruck zu verleihen, werden aus der Analyse die sog. Zentralen Vorhaben abgeleitet. Diese werden sowohl thematisch als auch räumlich ausgestaltet und durch weitere Einzelmaßnahmen untersetzt. Die Einzelmaßnahmen werden – begleitet durch den Partizipationsprozess – nach inhaltlicher Priorität strukturiert und zeitlichen Umsetzungsetappen zugeordnet. Schlüsselmaßnahmen mit besonderer Bedeutung für die Stadtentwicklung werden dabei besonders herausgestellt.
09–12/2022
FERTIGSTELLUNG
Die Ergebnisse der Analyse und des Leitbildprozesses werden zusammen mit der Formulierung der Zentralen Vorhaben und Einzelmaßnahmen in einem Endbericht zusammengefasst. Dieser wird durch eine tabellarische Übersicht zu den Prioritäten und Umsetzungszeiträumen sowie den voraussichtlichen Kosten und Finanzierungsoptionen (u. a. Förderprogramme) der Einzelmaßnahmen und Zentralen Vorhaben sowie einer Umsetzungsstrategie zur inhaltlichen und organisatorischen Realisierung der Entwicklungsziele ergänzt. Das Gemeindeübergreifende Integrierte Entwicklungskonzept wird schließlich von den kommunalen Gremien und dem Amtsausschuss als planerischer Leitfaden für die weitere Entwicklung im Amt Ruhland beschlossen.

Der Erarbeitungsprozess

06–09/2021
ANALYSE
Die Erarbeitung des Gemeindeübergreifenden Integrierten Entwicklungskonzepts basiert auf einer umfassenden räumlichen und thematischen Analyse. Hierfür werden zum einen bestehende Plangrundlagen und Konzepte unterschiedlicher Maßstabsebenen ausgewertet und eigene Bestandserfassungen mit Hilfe von Begehungen und Recherchen durchgeführt. Zum anderen wird im Beteiligungsprozess ein umfassendes Meinungsbild zur derzeitigen Situation und zu aktuellen Bedarfen innerhalb der Gemeinden erhoben. Ziel dabei ist es, die in der Analyse gewonnenen Erkenntnisse mit den lokalen Sichtweisen zu spiegeln und zu verbinden.
09–12/2021
LEITBILD
Die Bestandsanalyse mündet in einer zusammenfassenden Bewertung der aktuellen Stärken und Schwächen sowie der Chancen und Risiken im Amtsgebiet Ruhland (SWOT-Analyse). Als Bewertungsmaßstab wird das Leitbild für die künftige Stadt- bzw. Amtsentwicklung herangezogen, das parallel dazu erarbeitet und im Rahmen des Beteiligungsprozesses mit der Stadtgesellschaft abgestimmt wird. Durch diese Kombination von ortsspezifischer Bestandsbewertung und strategischer Perspektive wird das Leitbild weiterführend durch einzelne Entwicklungsziele konkretisiert.
01–08/2022
KONKRETISIERUNG
Um dem Leitbild und den daraus formulierten Entwicklungszielen Ausdruck zu verleihen, werden aus der Analyse die sog. Zentralen Vorhaben abgeleitet. Diese werden sowohl thematisch als auch räumlich ausgestaltet und durch weitere Einzelmaßnahmen untersetzt. Die Einzelmaßnahmen werden – begleitet durch den Partizipationsprozess – nach inhaltlicher Priorität strukturiert und zeitlichen Umsetzungsetappen zugeordnet. Schlüsselmaßnahmen mit besonderer Bedeutung für die Stadtentwicklung werden dabei besonders herausgestellt.
09–12/2022
FERTIGSTELLUNG
Die Ergebnisse der Analyse und des Leitbildprozesses werden zusammen mit der Formulierung der Zentralen Vorhaben und Einzelmaßnahmen in einem Endbericht zusammengefasst. Dieser wird durch eine tabellarische Übersicht zu den Prioritäten und Umsetzungszeiträumen sowie den voraussichtlichen Kosten und Finanzierungsoptionen (u. a. Förderprogramme) der Einzelmaßnahmen und Zentralen Vorhaben sowie einer Umsetzungsstrategie zur inhaltlichen und organisatorischen Realisierung der Entwicklungsziele ergänzt. Das Gemeindeübergreifende Integrierte Entwicklungskonzept wird schließlich von den kommunalen Gremien und dem Amtsausschuss als planerischer Leitfaden für die weitere Entwicklung im Amt Ruhland beschlossen.

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Ziele, Funktion & Inhalte des Entwicklungskonzepts

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Ziele, Funktion & Inhalte des Entwicklungskonzepts

Gemeindeübergreifendes Integriertes Entwicklungskonzept – Was bedeutet das?

Räumlicher Geltungsbereich

Zeitlicher Betrachtungsrahmen

Themen- und Handlungsfelder

Kooperation und Parizipation

Planungs- und Finanzierungsinstrumente

Prozessuale Anforderungen

Einbindung aller Fachsektoren

Eine gemeinsame Strategie für das Amt Ruhland

Die Themenfelder des Gemeindeübergreifenden Entwicklungskonzepts

Siedlungs- & Freiraumstruktur

Amt für Alle

Wohnen

Daseinsvorsorge

Mobilität

Wirtschaft & Handel

Natur & Klimaschutz

Der Erarbeitungsprozess

06–09/2021

ANALYSE

09–12/2021

LEITBILD

01–08/2022

KONKRETISIERUNG

09–12/2022

FERTIGSTELLUNG

Der Erarbeitungsprozess

06–09/2021

ANALYSE

09–12/2021

LEITBILD

01–08/2022

KONKRETISIERUNG

09–12/2022

FERTIGSTELLUNG